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Hartung, Hans

Plakat - Edition Olympia, handsigniert u. nummeriert

€2,500.00

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Eigenschaften
  • München
  • 1969
  • Print
  • Lithograph / Original color.
  • 1969
  • 110 x 69 cm (43.25 x 27,25 inches).
  • 35915
  • Guter Erhaltungszustand. Lichtrandig

Article description

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Original Farblithographie, handsigniert und nummeriert 41/200 aus der hochwertigsten Auflage (1. Teilserie).

Die Graphik gehört zur EDITION OLYMPIA 72. Mit dieser Plakatreihe erhielt die beabsichtigte enge Verbindung von Sport und Kunst bei den Spielen in München ihren ersten sichtbaren Auftritt. Zur Umsetzung beauftragten die Organisatoren mehrere internationale Künstler damit, Motive zu entwerfen. Insgesamt 28 Kunstschaffende aus elf Nationen beteiligten sich an dieser völlig neuen Aktion im Rahmen der Olympischen Spiele. Bei der Auswahl der Künstler wurde Wert darauf gelegt, dass etablierte und avantgardistische Kunstrichtungen wie Expressionismus, Surrealismus, Neuer Realismus, Pop-Art und Op-Art gleichermaßen vertreten waren. Mit ihren bunten und fantasievollen Motiven unterstrichen sie bildhaft das Konzept der "heiteren Spiele". Bereits im Vorfeld von Olympia '72 sollte die Plakatserie weltweit und publikumswirksam die sportliche Großveranstaltung in München bewerben. Eigens für die Durchführung und Verwertung dieser Kunstserie gründete das Olympische Komitee zusammen mit dem Verlag F. Bruckmann KG in München die Gesellschaft "Edition Olympia 1972 GmbH". Die 28-teilige Kunstplakatserie wurde in den Jahren 1969 bis 1972 in drei verschiedenen Auflagen vom Verlag F. Bruckmann KG in München vertrieben.

Die hochwertigste Auflage bestand aus 200 handsignierten und nummerierten Originalgrafiken pro Motiv, aus der dieses Exemplar stammt. Die zweite auf 4.000 Stück limitierte Auflage war für den Kunsthandel bestimmt. In unbegrenzter Massenauflage erfolgte schließlich der Verkauf von Reproduktionen der Originalgrafiken auf Plakatpapier.

Hans Heinrich Ernst Hartung (* 21. September 1904 in Leipzig; † 8. Dezember 1989 in Antibes, Frankreich) war ein deutsch-französischer Maler und Grafiker. Er gilt als einer der Wegbereiter der Kunstrichtung des Informel. Hartung besuchte ab 1915 das humanistische Gymnasium in Dresden und erlangte dort das Abitur. Schon während seiner Schulzeit wandte er sich der gegenstandslosen Darstellung zu und fertigte abstrakte Bilder aus Strichzeichnungen und Klecksen. Nach eigener Darstellung verarbeitete er hierbei Eindrücke von Blitzen, die er als Kind bei Gewittern gemacht hatte. 1924 begann er ein Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Leipzig. Durch eine prägende Begegnung mit den Werken von Wassily Kandinsky wechselte er 1925 dann für ein Studium der Malerei an die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und die Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1928 setzte er seine Studien bei dem Maler Max Doerner in München fort.

Im Jahr 1929 heiratete Hartung die norwegische Malerin Anna-Eva Bergman (1909–1987). Die Ehe wurde, auf Druck seiner Schwiegermutter in Oslo (in Hartungs Abwesenheit) relativ schnell wieder geschieden. Hartung war damals Staatenloser ohne Pass und konnte Frankreich nicht verlassen, um sich mit Anna-Eva auszusprechen. Von 1932 bis 1934 lebte Hartung auf der Insel Menorca und ab 1935 in Paris. 1939 trat er in die Fremdenlegion ein. Im gleichen Jahr heiratete er die Malerin Roberta González (1908–1976), die Tochter des Bildhauers Julio González (1876–1942), in dessen Atelier er gearbeitet hatte.

1944 wurde er bei einem Einsatz als Sanitäter schwer verwundet und verlor ein Bein. 1946 erhielt er die französische Staatsbürgerschaft und wurde in die Ehrenlegion aufgenommen. 1952 trafen sich Hartung und Anna-Eva Bergman bei einer Retrospektive seines Schwiegervaters González wieder und heirateten im Jahr 1957 ein zweites Mal. Sie blieben diesmal bis zu ihrem Tod zusammen.

Nach dem Krieg und nach einer mehrjährigen Malpause wurde er zu einem der wichtigsten Vertreter des Informel. Hans Hartung war Mitglied der in München gegründeten Künstlergruppe ZEN 49 sowie Teilnehmer der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III (1964) in Kassel. 1957 erhielt er den Rubenspreis der Stadt Siegen, 1960 wurde er mit dem Preis der Biennale von Venedig ausgezeichnet. Ab 1977 war Hartung als Nachfolger von Lucien Fontanarosa Mitglied der Académie des Beaux-Arts. 1982 wurde der Hartung-Saal in der Staatsgalerie Moderne Kunst München eingeweiht. 1984 wurde der Hartung-Raum im Hessischen Landesmuseum Darmstadt eingerichtet. Hartung gelangte zu einem ungegenständlichen Stil mit grafisch empfundenen schwarzen Linienspielen vor hellen Gründen, oft an chinesische Tuschmalerei erinnernd. Zeitlebens hat Hartung fotografiert, um mit der Kleinbild-Kamera (Minox und Leica) seinen Blick als Maler zu schulen. In seinem Nachlass in der 1994 gegründeten Fondation Hans Hartung et Anna-Eva Bergmann befinden sich 35.000 Negative, die der Fotograf Jacques Damez erstmals gesichtet hat. In Deutschland wurden Hartungs Fotografien 2016 in der Ausstellung „Hans Hartung und die Fotografie" im Museum für Gegenwartskunst Siegen ausgestellt.


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