Petermann, A.
Das Karls-Eisfeld im September 1864.
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- Published: Justus Perthes , Gotha
- Published date: 1884
- Type: Antique Map, map
- Issue date: 1884
- Technique: Lithograph / Original color
- Category: Karls-Eisfeld Dachsteingebirge
- Size: 172 by 282mm (6¾ by 11 inches).
- Stock number: 27943
- Condition: In excellent condition. 172 by 282mm (6¾ by 11 inches).
Article description
Lithograph, original color in outline when published. Der Hallstätter Gletscher, auch Karlseisfeld genannt, ist der größte Gletscher des Dachsteingebirges.
August Heinrich Petermann (* 18. April 1822 in Bleicherode; † 25. September 1878 in Gotha (Suizid)) war einer der bekanntesten Geographen und Kartographen des 19. Jahrhunderts.
Kartographische Leistungen
August Petermann gilt als hervorragender, international hoch angesehener Kartograph. Nach seiner Ausbildung in Potsdam arbeitete er in Edinburgh bei Alexander Keith Johnston mit britischen Gelehrten, Seefahrern und Forschungsreisenden an der englischen Ausgabe von Berghaus' Physikalischem Atlas. Aus der Londoner Zeit ragen seine Karten zur Bevölkerungsdichte und zur Verbreitung der Cholera in England hervor, die nicht nur soziale Aspekte der Infektionskrankheiten in der Frühphase ihrer medizinischen Erforschung veranschaulichten. Mit ihnen reihte sich Petermann in die Gründergeneration der thematischen Karten ein.
Mit den Karten für Petermanns Mitteilungen treten solche mehr topographischen Charakters in den Vordergrund. Der Herausgeber der Zeitschrift profitierte von Innovationen der Kartentechnik in Gotha: Bernhardt Perthes (1821–1857, Enkel des Firmengründers) hatte mit der Galvanoplastik ein elektro-chemisches Verfahren zur Vervielfältigung der Kupferstich-Platten entwickelt, das den Arbeits- und Zeitaufwand drastisch reduzierte und auch die Herstellung von Kartenausschnitten erlaubte. Emil von Sydow hatte die Farblithographie zu Produktionsreife in der Kartenherstellung gebracht, die ebenfalls die Produktivität steigerte, und die in breitem Umfang die Anwendung der Farbe für die Informationsvermittlung in Karten ermöglichte. Nach über einem Jahrzehnt Praxis hatten beide Kartentechniken ihre Kinderkrankheiten sowie die Kombination beider Techniken in der Kartenproduktion hinter sich. Mit großem Organisationstalent führte Petermann diesen Vorsprung zu einem Verkaufsschlager. Da Petermann nicht nur die Reiserouten rekonstruierte, sondern sie in Karten integrierte, sahen viele Autoren darin einen großen Vorzug und wandten sich an die Mitteilungen zwecks Umsetzung, was meist rasch und in ansprechender Qualität erfolgte. Kein Heft erschien ohne Kartenbeilage, und pro Jahrgang erschienen 25 bis 35 Kartenbeilagen. Der Entwicklungsaufwand dafür war vergleichbar mit dem für einen Schulatlas. Das synthetische Vorgehen in der Darstellung der neuen Entdeckungen brachte zuweilen Hypothetisches mit sich, was zwischen Autoren und dem sehr selbstbewussten Herausgeber zu Verdruss oder auch zu Kontroversen führte.
Diese Karten dienten nicht allein den Mitteilungen, vielmehr waren sie wichtige Quellen für die drei neugefassten Ausgaben von Stielers Hand-Atlas, an denen Petermann maßgebend beteiligt war. Seinem Einfluss ist die Umgestaltung der Handatlanten zu danken. Die Maßstäbe wurden auf das internationale metrische System umgestellt. Zu den politisch-geographischen Aussagen traten physisch-geographische, wie die Darstellung von Wüsten, von periodisch Wasser führenden Flüssen, Zahlen für Meerestiefen, Höhenzahlen, Gipfelnamen usw. Für Gebiete großer Siedlungsdichte fanden Nebenkarten in größeren Maßstäben Aufnahme. Mit dem Städtewachstum im 19. Jahrhundert verdichtete sich die Darstellung von Orten, und für das erhöhte Namensgut entwickelte man eine versachlichte, schlankere, aber trotzdem gut lesbare Schrift. Petermann standen in Hermann Berghaus und Carl Vogel (1828–1897) hervorragende Kartographen zur Seite, und vor allem Vogel hat eine deutlich verbesserte Reliefdarstellung in Schraffen entwickelt. Die hohe Inhaltsdichte und Darstellungsqualität zogen immer wieder Klagen über Schwarzkopien nach sich.
Die Entwicklung der Atlaskarten in Arbeitsteilung von bis zu sieben Kartenbearbeitern, Stechern, Lithographen, Druckern und anderen Kräften erforderte die Entwicklung einer spezifischen betriebswirtschaftlichen Organisation. Die von Verleger Bernhardt Perthes begonnene Umstellung vom Verlagssystem zum Fabriksystem bedurfte nach dessen frühem Tod auch des Organisationstalents Petermanns. Doch Kenner der Gothaer Anstalt widersprechen der Auffassung, Petermann hätte eine Leiterfunktion innegehabt. Es kann nicht übersehen werden, dass Petermann wenig Sinn für theoretische Fragen der Kartographie entwickelte und dem Aufschwung der Naturwissenschaften seiner Zeit stand er als Autodidakt gegenüber. (Wikipedia)